Hessen hat bald eigenes Online Casino?
Die Stadt Kassel plant gemeinsam mit Partnern ein Online-Casinospiel, um illegales Glücksspiel einzudämmen. Die Idee ist, ein Gemeinschaftsunternehmen mit Wiesbaden, den Spielbankbetreibergesellschaften beider Städte sowie Lotto Hessen zu gründen. Dies würde laut HNA-Informationen etwa 150.000 Euro kosten, um ein Geschäftsmodell zu entwickeln, wobei die Stadt Kassel 30.000 Euro investieren müsste. Es gibt jedoch Kritik an dem Vorhaben, da Suchtexperten den Nutzen des Projekts bezweifeln und es für sinnvoller halten, härter gegen illegale Glücksspielangebote vorzugehen.
Stadtkämmerer Matthias Nölke verteidigt die Pläne und betont die Bedeutung einer Plattform für ein begrenztes, geordnetes und überwachtes Online-Casinospiel unter Einhaltung des Jugend- und Spielerschutzes. Dies sei eine Reaktion auf die Zunahme illegaler Glücksspielangebote und entspreche dem Glücksspielstaatsvertrag. Kritiker wie die Kasseler Linke bezeichnen das Projekt jedoch als “Schnapsidee” und verweisen auf das hohe Suchtpotenzial von Online-Glücksspielen.
Wirtschaftsdezernent Matthias Nölke hält das finanzielle Risiko für gering und weist darauf hin, dass die Gründung des Joint Ventures keine hohen Kosten verursachen würde. Die Einnahmen aus dem Glücksspiel sind beträchtlich, und das Land Hessen hat in den letzten Jahren Millionenbeträge aus Online-Glücksspielen eingenommen.
Die Spielsucht beim Online-Casino wird als ernstes Problem betrachtet, da sich das Glücksspiel immer stärker ins Digitale verlagert hat. Die Planung für das Projekt befindet sich derzeit in Abstimmung mit den beteiligten Partnern, wobei das Ziel ist, einen Beitrag zum Jugend- und Spielerschutz sowie zur Kriminalitätsbekämpfung zu leisten. Trotzdem gibt es von der Opposition deutliche Kritik an den Plänen, da sie die negativen Auswirkungen von Spielsucht betonen und die Priorität der Stadt in Frage stellen.
