Wynn Resorts zieht sich aus Milliardenprojekt in New York zurück
Das Teilnehmerfeld im Wettbewerb um eine der begehrten Casino-Lizenzen in New York City wird kleiner: Wynn Resorts hat offiziell seinen Rückzug aus dem Rennen um ein geplantes Mega-Casino im Hudson Yards-Bezirk von Manhattan erklärt. Wie das Unternehmen am Montagabend bestätigte, wird es keinen Antrag auf eine Glücksspiellizenz stellen und sich somit vollständig aus dem rund 12 Milliarden US-Dollar schweren Projekt zurückziehen.
Die Entscheidung folgt monatelangem Widerstand aus der örtlichen Bevölkerung und Ablehnung durch Teile der Stadtpolitik. Besonders die Bezirksverwaltung von Manhattan hatte sich mehrfach skeptisch gegenüber den Plänen geäußert. In einer Mitteilung betonte Wynn, dass die „jüngsten politischen Entwicklungen“ gezeigt hätten, dass es für das Unternehmen lohnendere Investitionsmöglichkeiten gebe – insbesondere in bereits bestehende sowie internationale Standorte.
Dabei hatte Wynn Resorts mit dem Konsortium Hudson Yards Casino Partners ehrgeizige Pläne verfolgt: Ein integriertes Luxus-Resort mit Hotel, Gastronomie, Unterhaltung und Spielbetrieb – sowie die Schaffung von über 5.000 dauerhaften Arbeitsplätzen. Umso größer sei das Unverständnis innerhalb des Unternehmens über die ablehnende Haltung in New York, wie es in dem Statement weiter heißt.
Wynn ist nicht der erste Rückzieher in dem umkämpften Lizenzvergabeverfahren: Bereits im April hatte sich Las Vegas Sands aus einem Projekt auf Long Island verabschiedet. Auch hier waren politische Unsicherheiten sowie die mögliche Ausweitung des Online-Glücksspiels als Risikofaktoren genannt worden.
Chancen für Jay-Z & Steve Cohen steigen
Mit dem Ausscheiden von Wynn steigen die Chancen für andere prominente Bewerber. Darunter befindet sich unter anderem der Hedgefonds-Milliardär Steve Cohen, der in Queens ein Projekt rund um das Stadion der New York Mets plant – in Kooperation mit dem Rap-Mogul Jay-Z und seiner Agentur Roc Nation. Beide verfolgen ebenfalls mehrteilige Resort-Konzepte mit Unterhaltungs- und Gastronomieangeboten, flankiert durch milliardenschwere Investitionen.
Wynn Resorts hingegen scheint den Fokus strategisch zu verlagern: Statt in Manhattan investiert das Unternehmen derzeit Milliarden in den Bau eines Luxus-Resorts in den Vereinigten Arabischen Emiraten – dem ersten Casino-Projekt in der Golfregion. Beobachter werten dies als langfristige Neuausrichtung des Konzerns auf wachstumsstarke, weniger regulierte Märkte.
