Vietnam plant 100-Dollar Gebühr für Casino Einheimische
Die vietnamesische Regierung plant tiefgreifende Veränderungen für den Zugang von Einheimischen zu Casinos im Land. Ein neuer Vorschlag des Finanzministeriums sieht vor, dass vietnamesische Bürger künftig eine Eintrittsgebühr von rund 100 US-Dollar pro Tag entrichten müssen, um eine Spielstätte betreten zu dürfen. Alternativ wäre eine Monatskarte für umgerechnet etwa 1.900 US-Dollar erhältlich. Damit würde sich die bisherige Tagesgebühr mehr als verdoppeln. Ziel ist es, den Zugang stärker zu regulieren und gleichzeitig die aufwendige Einkommensprüfung zu ersetzen, die bisher für vietnamesische Spieler vorgeschrieben war.
Seit der Einführung eines Pilotprogramms im Jahr 2017 ist es vietnamesischen Bürgern in Ausnahmefällen erlaubt, lokale Casinos zu besuchen. Voraussetzung war unter anderem, dass die betroffene Person mindestens 21 Jahre alt ist und ein monatliches Einkommen von über 10 Millionen Vietnamesischen Dong nachweisen kann – etwa 380 US-Dollar. Doch diese Regelung gilt als schwer kontrollierbar und wenig praxistauglich.
Deshalb schlägt das Finanzministerium nun vor, auf bürokratische Nachweise zu verzichten und stattdessen eine Eintrittsgebühr als Maßstab für finanzielle Eignung zu erheben. Diese Lösung ist nicht neu – auch in Singapur gibt es eine vergleichbare Regelung, bei der Einheimische einen hohen Eintrittspreis zahlen müssen, um exzessives Glücksspiel zu verhindern.
„Die Eintrittsgebühr ersetzt den Einkommensnachweis und vereinfacht die Kontrolle, ohne den Schutz der Spieler zu vernachlässigen.“
Der Vorschlag ist Teil eines überarbeiteten Verordnungsentwurfs, der aktuell öffentlich diskutiert wird. Eine endgültige Entscheidung steht noch aus, doch die politische Zustimmung scheint wahrscheinlich. Das bisherige Pilotprojekt war zunächst bis Ende 2024 befristet, wird nun jedoch verlängert, um den Übergang zu neuen Regelungen zu erleichtern.
Weitere Anforderungen geplant
Neben der neuen Eintrittsregelung plant die Regierung auch zusätzliche Maßnahmen für Spielbanken, die künftig vietnamesische Gäste zulassen wollen. Dazu gehört unter anderem die Pflicht zur Videoüberwachung aller relevanten Bereiche wie Eingänge, Spieltische, Geldräume und Ausgänge. Die Aufzeichnungen müssen mindestens 180 Tage lang gespeichert werden.
Darüber hinaus müssen Casinos persönliche Daten ihrer einheimischen Besucher für mindestens fünf Jahre aufbewahren. Auch die Einführung elektronischer Identifikationskarten ist vorgesehen, um die Zugangskontrolle zu automatisieren und den Datenabgleich zu erleichtern.
„Casinos, die Einheimische zulassen, müssen künftig höchste Sicherheits- und Dokumentationsstandards erfüllen.“
Nicht zuletzt soll der Betrieb vietnamesischer Spielstätten künftig an großvolumige Tourismusinvestitionen geknüpft sein. Nur wer mindestens zwei Milliarden US-Dollar in ein integriertes Resort investiert, darf überhaupt eine Lizenz für vietnamesische Gäste beantragen. Dieses Kriterium beschränkt die Zahl der potenziellen Anbieter drastisch und dürfte sicherstellen, dass nur große internationale Betreiber mit entsprechender Erfahrung überhaupt zugelassen werden.
Ersatz für Einkommensnachweis
Die geplanten Änderungen lösen im In- und Ausland unterschiedliche Reaktionen aus. Befürworter loben die Maßnahmen als sinnvollen Mittelweg zwischen Spielerschutz und staatlicher Kontrolle. Kritiker hingegen befürchten, dass die hohe Eintrittsgebühr sozial schwächere Bevölkerungsgruppen von legalen Angeboten ausschließt, während der illegale Glücksspielmarkt weiter bestehen bleibt.
Für die vietnamesische Regierung steht jedoch offenbar fest, dass sie den Zugang ihrer Bürger zu Casinos auch langfristig nicht vollständig freigeben will. Vielmehr geht es darum, das Angebot zu regulieren, den Schwarzmarkt zu begrenzen und Einnahmen für den Staat zu generieren – ohne dabei die Bevölkerung unnötig zu gefährden.
Ob die neuen Eintrittspreise und Zusatzregelungen tatsächlich umgesetzt werden, entscheidet sich in den kommenden Monaten. Sollte der Vorschlag genehmigt werden, könnten die neuen Vorgaben bereits 2026 landesweit in Kraft treten. Bis dahin bleibt das Thema weiterhin hoch umstritten.