Twitch-Streamer in Dänemark wegen illegaler Glücksspielwerbung bestraft
In Dänemark wurde ein Twitch-Streamer von der Glücksspielbehörde Spillemyndigheden zu einer Geldstrafe in Höhe von 10.000 Dänischen Kronen (etwa 1.500 Euro) verurteilt. Der Grund: Er hatte mehrfach Werbung für Glücksspielanbieter gemacht, die keine gültige Lizenz für den dänischen Markt besitzen. Damit verstieß er klar gegen das dänische Glücksspielgesetz.
Es ist nicht das erste Mal, dass Twitch in den Fokus der Glücksspielaufsicht gerät. Dennoch ist es erst das zweite bekannte Verfahren, bei dem ein Twitch-Streamer in Dänemark für illegale Glücksspielwerbung bestraft wurde. Die Behörden hatten den Fall an die Polizei übergeben, nachdem der Streamer trotz mehrfacher Verstöße keine Konsequenzen gezogen hatte.
Die dänischen Gesetze sind in dieser Hinsicht eindeutig: Nur Anbieter mit einer offiziellen Lizenz dürfen Glücksspiel in Dänemark betreiben und bewerben. Diese Regelung gilt auch für Influencer und Streamer, die durch bezahlte Partnerschaften, Affiliate-Links oder einfache Werbung auf solche Angebote hinweisen.
Glücksspielwerbung mit Twitch-Streamer problematisch
Twitch ist eine Streaming-Plattform mit einem jungen Publikum. Viele Zuschauer sind minderjährig oder im jungen Erwachsenenalter. Genau das macht Werbung für illegale oder unregulierte Glücksspiele auf Twitch so brisant. Anbieter, die keine Lizenz besitzen, unterliegen weder staatlicher Kontrolle noch Verbraucherschutzauflagen. Für Nutzer bedeutet das ein erhöhtes Risiko, etwa durch manipulierte Spiele oder fehlenden Schutz vor Spielsucht.
Die Plattform selbst hat in den letzten Jahren versucht, gegen Glücksspielinhalte vorzugehen. Besonders viel Aufmerksamkeit erhielt der Fall im Jahr 2022, als Twitch populäre Glücksspielseiten wie Stake und Roobet verbot. Diese Anbieter waren damals bei großen Streamern äußerst beliebt, obwohl sie oft nur in Offshore-Gebieten wie Curacao lizenziert waren, ist das für die dänische Glücksspielbehörde ein klarer Fall von illegalem Angebot.
Neben klassischen Casino-Spielen wie Slots oder Roulette ist auch das sogenannte „Skin Gambling“ ein Problem. Dabei werden virtuelle Gegenstände aus Videospielen wie „Counter-Strike: Global Offensive“ als Währung für Glücksspiele auf Drittanbieter-Seiten genutzt. Diese Art des Glücksspiels ist besonders schwer zu regulieren, da es sich um In-Game-Items handelt, die auf inoffiziellen Märkten gehandelt werden.
Die dänische Glücksspielbehörde hat in den letzten Jahren ihre Anstrengungen verstärkt, illegale Anbieter vom Markt zu drängen. Dabei arbeitet sie eng mit Internetanbietern zusammen, um nicht lizenzierte Seiten zu sperren. Auch Influencer, die für solche Anbieter werben, geraten zunehmend in den Fokus der Ermittlungen.
Twitch-Regeln verschärft aber Lücken bleiben
Twitch selbst hat in seinen Nutzungsbedingungen klargestellt, dass Werbung für Glücksspielseiten, die nicht von einer „seriösen“ Behörde lizenziert sind, verboten ist. Auch das Teilen von Links oder Affiliate-Codes zu Seiten mit Slots, Roulette oder Würfelspielen ist untersagt. Trotzdem gibt es immer wieder Streamer, die versuchen, diese Regeln zu umgehen, sei es durch kreative Formulierungen, versteckte Links oder das Nutzen neuer Plattformen außerhalb von Twitch.
Für die dänische Glücksspielbehörde ist der aktuelle Fall ein wichtiger Erfolg. Er zeigt, dass Verstöße auch im digitalen Raum verfolgt werden und rechtliche Konsequenzen haben können. Spillemyndigheden betont, dass weitere Ermittlungen gegen Influencer laufen, die ähnliche Inhalte verbreiten.
Gleichzeitig verdeutlicht der Fall, dass das Problem der Glücksspielwerbung im Netz noch lange nicht gelöst ist. Die Grenzen zwischen legalem Sponsoring und illegaler Werbung sind oft fließend – vor allem dann, wenn Anbieter in unsicheren Rechtsräumen agieren. Es bleibt abzuwarten, wie sich Twitch und die Behörden künftig positionieren werden.
Fakt ist: Streamer und Influencer tragen eine Mitverantwortung für den Schutz ihrer Community. Werbung für unregulierte Glücksspielseiten mag kurzfristig lukrativ sein, birgt aber erhebliche rechtliche und moralische Risiken. Auch YouTube Streamer mussten schon Erfahrungen mit den Glücksspiel Gesetzen machen!