Ein spektakulärer Fall rund um die Cyberangriffe auf die größten Casino-Unternehmen in Las Vegas sorgt erneut für Schlagzeilen. Ein Jugendlicher, der im Verdacht steht, an den Attacken von 2023 beteiligt gewesen zu sein, hat sich freiwillig den Behörden gestellt. Das Las Vegas Metropolitan Police Department (LVMPD) bestätigte, dass sich der Teenager im September 2025 im Clark County Juvenile Detention Center meldete. Die Angriffe hatten damals internationale Aufmerksamkeit erregt, weil sie riesige Hotel- und Casinokomplexe wie MGM Resorts und Caesars Entertainment teilweise lahmlegten.
Die Cyberattacken begannen im August 2023 und hielten über mehrere Wochen an. Betroffen waren Systeme, die für das tägliche Geschäft der Casinos unverzichtbar sind. Gäste konnten nicht einchecken, Spielautomaten waren gestört und selbst Gehaltszahlungen an Mitarbeiter verzögerten sich. Für Las Vegas, die Hauptstadt des Glücksspiels, war das ein beispielloser Vorfall. Experten schätzen die Schäden auf hunderte Millionen Dollar. Hinter den Angriffen sollen lose verbundene Hackergruppen stehen, die unter Namen wie Scattered Spider, Octo Tempest oder UNC3944 bekannt sind.
„Die Auswirkungen auf die Casino-Industrie waren so massiv, dass selbst erfahrene Sicherheitsbehörden von einem Weckruf für die gesamte Branche sprachen.“
Die Ermittlungen zogen sich über fast zwei Jahre hin. Nun richtet sich die Aufmerksamkeit auf den Jugendlichen, der wegen mehrerer schwerer Vorwürfe angeklagt ist. Ihm wird unter anderem Erpressung, Verschwörung zur Erpressung sowie das unrechtmäßige Nutzen fremder persönlicher Daten vorgeworfen. Dazu kommt der Vorwurf von illegalen Handlungen im Zusammenhang mit Computersystemen. Obwohl der Verdächtige minderjährig ist, prüft die Staatsanwaltschaft von Clark County, ob er wie ein Erwachsener vor Gericht gestellt werden soll. Sollte das passieren, drohen ihm hohe Strafen.
Cyberangriffe auf Casinos in Las Vegas 2023
Die Attacken von 2023 gelten als eine der komplexesten Cyberoperationen gegen die Glücksspielbranche. Anders als bei klassischen Hacks ging es nicht nur um den Diebstahl von Daten, sondern auch um direkte Erpressung. Kriminelle nutzten Methoden des Social Engineering, um in interne Netzwerke einzudringen, und legten anschließend zentrale Systeme lahm. MGM Resorts und Caesars Entertainment mussten improvisieren, um ihre Gäste weiterhin zu betreuen.
Dabei wurde deutlich, wie abhängig die modernen Casinos von digitalen Strukturen sind. Alles, vom Türschlüssel im Hotelzimmer bis zur Abrechnung an den Spieltischen, ist elektronisch gesteuert. Schon kleine Störungen führen zu Chaos, doch die Angriffe von 2023 trafen die Betreiber an ihren empfindlichsten Punkten.
Teenager im Fokus der Ermittlungen
Die Festnahme des Teenagers bedeutet für die Behörden einen wichtigen Schritt. Doch noch ist unklar, ob er allein gehandelt hat oder Teil eines größeren Netzwerks war. Die Cyber Task Force des FBI arbeitet weiterhin eng mit dem LVMPD zusammen, um mögliche Hintermänner zu identifizieren. Klar ist bereits, dass bei den Angriffen sensible Kundendaten kompromittiert wurden. Betroffen waren Telefonnummern, E-Mail-Adressen, Geburtsdaten, Sozialversicherungsnummern und sogar Passinformationen.
„Für viele Kunden war der Schock groß, als sie erfuhren, dass ihre sensibelsten Daten in die falschen Hände geraten waren.“
Die Reaktionen in Las Vegas fallen gemischt aus. Einerseits ist man erleichtert, dass es endlich einen konkreten Verdächtigen gibt. Andererseits macht der Fall deutlich, wie verletzlich selbst milliardenschwere Konzerne gegenüber raffinierten Hackergruppen sind. Branchenexperten erwarten, dass Casinos künftig noch stärker in Cyberabwehr investieren werden, um sich vor ähnlichen Angriffen zu schützen.
Ob der Teenager am Ende tatsächlich verurteilt wird und wie hoch die Strafe ausfallen könnte, bleibt abzuwarten. Sicher ist jedoch, dass der Fall als Mahnung in die Geschichte eingehen wird. Für Las Vegas war 2023 ein Jahr, in dem nicht nur das Glück, sondern auch die Sicherheit auf eine harte Probe gestellt wurde.
