Ein tragischer Zwischenfall erschütterte am Montagmorgen die Casino-Stadt Reno im US-Bundesstaat Nevada. Vor dem Grand Sierra Resort & Casino fielen mehrere Schüsse. Drei Menschen verloren ihr Leben, weitere wurden verletzt. Der mutmaßliche Schütze wurde noch am Tatort gestellt und befindet sich schwer verletzt in Polizeigewahrsam.
Die Polizei geht derzeit davon aus, dass der Angriff keinem bestimmten Ziel galt. Augenzeugen berichten von einer chaotischen Szene, in der Passanten in Panik flüchteten, während der Täter scheinbar wahllos auf Menschen schoss.
Gegen 7:25 Uhr Ortszeit eröffnete ein Mann im Bereich des Parkservices des Grand Sierra Resort das Feuer. Nach Angaben der Ermittler handelte es sich um einen Einzeltäter mit einer halbautomatischen Waffe. Erste Schüsse gingen ins Leere, vermutlich klemmte die Waffe kurzzeitig. Doch dann setzte er erneut an und traf mehrere Personen.
Zwei der Opfer starben noch am Tatort, ein drittes erlag seinen Verletzungen später im Krankenhaus. Drei weitere Menschen schwer verletzt, darunter auch ein Sicherheitsmitarbeiter. Ein Polizist wurde leicht verletzt, als eine Scheibe unter dem Kugelhagel zerbrach.
„Das war kein gezielter Angriff auf bestimmte Personen. Der Täter hat scheinbar wahllos auf Menschen geschossen“, erklärte ein Sprecher der Polizei von Reno bei einer Pressekonferenz. Die schnelle Reaktion der Sicherheitskräfte habe möglicherweise noch Schlimmeres verhindert.
Der Schütze konnte nach etwa zwei Minuten gestellt werden. Bei dem Zugriff wurde er schwer verletzt und ins Krankenhaus gebracht, wo er sich weiterhin in kritischem Zustand befindet. Die Hintergründe der Tat sind bislang unklar. Es gab offenbar keine direkten Kontakte zwischen dem Täter und den Opfern.
Opfer ohne Verbindung zum Täter – Gemeinschaft trauert
Nach ersten Erkenntnissen bestanden keine persönlichen Verbindungen zwischen dem Täter und den Getöteten. Eines der Opfer wurde als Andrew Canepa identifiziert, ein Familienvater aus Los Angeles. Besonders tragisch: Er engagierte sich seit Jahren öffentlich gegen Waffengewalt in den USA.
„Es ist einfach nur bitter. Er kämpfte gegen genau das, was ihm nun selbst das Leben gekostet hat“, sagte ein enger Freund gegenüber US-Medien. Canepa war Mitbesitzer eines beliebten Cafés in Los Angeles und in seiner Community sehr aktiv. Sein Tod hat dort tiefe Trauer ausgelöst.
Auch das Grand Sierra Resort äußerte sich bestürzt über die Ereignisse. In einem öffentlichen Statement wurde den Opfern und ihren Familien Mitgefühl ausgesprochen. Der Casinobetrieb wurde für den Tag eingestellt. Gäste und Mitarbeitende mussten das Gelände verlassen.
Ermittlungen laufen – Debatte über Sicherheit entflammt
Die Polizei hat eine Sonderkommission eingerichtet, um die Tat aufzuklären. Neben der Suche nach dem Motiv stehen auch Fragen zur verwendeten Waffe im Raum. Woher sie stammt und wie der Täter in ihren Besitz kam, ist bisher nicht bekannt. Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren.
Der Vorfall hat landesweit eine erneute Diskussion über Sicherheit an öffentlichen Orten ausgelöst. Insbesondere in Bereichen mit viel Publikumsverkehr wie Hotels, Kasinos oder Veranstaltungen fordern Politiker und Bürger stärkere Schutzmaßnahmen. Auch die Debatte um schärfere Waffengesetze ist damit erneut entfacht.
Reno gilt im Vergleich zu anderen Glücksspielhochburgen wie Las Vegas als eher ruhig. Doch der Vorfall hat die Stadt erschüttert und deutlich gemacht, wie verletzlich selbst scheinbar sichere Orte sein können. Die Polizei kündigte an, weitere Informationen zum Täter und den Hintergründen der Tat in den kommenden Tagen bekannt zu geben.