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Polymarket in Australien blockiert

Polymarket

PolymarketDie Krypto-Wettplattform Polymarket ist seit dem 13. August 2025 in Australien nicht mehr erreichbar. Die australische Communications and Media Authority (ACMA) hat den Zugang über Internetprovider sperren lassen. Der Schritt ist Teil einer breit angelegten Kampagne gegen nicht lizenzierte Online-Glücksspielangebote, die gegen den Interactive Gambling Act 2007 verstoßen.

Polymarket ist eine sogenannte Prediction-Market-Plattform. Nutzer können hier Wetten auf den Ausgang von Ereignissen abschließen – von politischen Wahlen über Sportergebnisse bis hin zu gesellschaftlichen Entwicklungen – und setzen dabei Kryptowährungen wie USDC.

Gewinne oder Verluste hängen vom tatsächlichen Eintreten des Ereignisses ab. Das Konzept wird oft als Mischung aus Börse und Wettbüro beschrieben, da Nutzer Anteile an möglichen Ergebnissen kaufen und verkaufen können.

„Die ACMA wird weiterhin Websites blockieren, die illegale Glücksspiel-Dienste für Australier anbieten.“ – ACMA-Sprecher

Hintergrund der Blockierung

Bereits Monate vor der Sperrung gab es in Australien Diskussionen über die Rechtmäßigkeit der Plattform. Im April und Mai 2025 berichteten Medien, dass Polymarket australische Influencer auf TikTok und Instagram engagierte, um Wetten zu polarisierenden Themen im Kontext der Bundeswahlen zu bewerben. Solche Kampagnen zielten gezielt auf ein australisches Publikum, obwohl das Angebot dort nie lizenziert war.

Diese Marketingmaßnahmen wurden von der ACMA als besonders problematisch bewertet, weil sie nicht nur Glücksspiel förderten, sondern auch politisch brisante Themen betrafen. Das Unternehmen setzte zwar Geoblocking ein, um australische IP-Adressen auszuschließen, doch viele Nutzer umgingen die Sperren über VPN-Dienste.

Die Blockierung reiht sich in eine Serie ähnlicher Maßnahmen ein: In den letzten Jahren wurden zahlreiche ausländische Glücksspielseiten in Australien gesperrt, oft nach Hinweisen von Verbraucherschützern oder aufgrund behördlicher Ermittlungen.

Internationale Verbote nehmen zu

Polymarket steht nicht nur in Australien unter Druck. Auch in anderen Märkten häufen sich Verbote und Sperrungen:

  • Frankreich und Schweiz blockierten die Plattform bereits im November 2024.
  • Polen setzte Polymarket im Januar 2025 auf seine Sperrliste.
  • Singapur folgte wenige Tage später, ebenfalls mit der Begründung, dass es sich um illegales Glücksspiel handelt.
  • Belgien verbot die Plattform im Februar 2025.
  • In den USA ist der Zugang für US-Bürger seit 2022 gesperrt, dennoch laufen dort regulatorische Verfahren.

„Wir erleben eine globale Welle regulatorischer Maßnahmen gegen Krypto-Wettmärkte.“ – Branchenanalyst

Politische und rechtliche Dimension

Die Sperrung von Polymarket in Australien ist nicht nur eine Frage des Glücksspielrechts, sondern auch eine Debatte über Einflussnahme im Wahlkampf. Die Tatsache, dass die Plattform auf politische Ereignisse wetten lässt, wirft zusätzliche ethische Fragen auf. Kritiker befürchten, dass dies die öffentliche Meinungsbildung beeinflussen könnte, insbesondere wenn gezielte Werbung und Influencer-Marketing eingesetzt werden.

Ausblick für Polymarket

Für Polymarket bedeutet die australische Sperre einen weiteren Rückschlag im globalen Expansionsplan. In vielen Märkten dürfte es schwierig werden, regulatorische Hürden zu überwinden. Selbst wenn das Unternehmen versucht, sich über Lizenzen oder Kooperationen neu zu positionieren, bleibt das Geschäftsmodell in einer Grauzone, die von Land zu Land unterschiedlich bewertet wird. In den USA hat Polymarket 2025 die CFTC-lizenzierte Plattform QCX übernommen, offenbar in der Hoffnung, unter einem regulierten Dach arbeiten zu können. Ob ein ähnlicher Ansatz auch in Australien oder Europa möglich ist, bleibt offen.

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