Pokerbetrug im großen Stil: Zürcher Politikersohn verurteilt
Ein spektakulärer Fall erschüttert derzeit die Schweizer Öffentlichkeit. Der Sohn einer bekannten Zürcher Politikerin wurde Anfang April 2025 rechtskräftig vom Bezirksgericht Zürich verurteilt. Er war tief in ein illegales Online-Glücksspielnetzwerk verstrickt, das Millionenumsätze generierte. Der Politikersohn, dessen Name aus rechtlichen Gründen nicht genannt wird, war laut Urteil nicht nur Mitläufer, sondern zentraler Akteur in einer kriminellen Organisation.
Zwischen 2019 und 2023 agierte die Bande unter dem Deckmantel eines regulären Zahlungsdienstes. Dabei nutzten sie unter anderem die Bezahlkarte „AntePay“, die sogar zeitweise als Sponsor des FC Zürich auftrat. Was nach außen wie ein legitimes Produkt aussah, war in Wahrheit Teil eines umfangreichen Systems zur Abwicklung illegaler Pokergewinne und Einsätze.
„Die Bande nutzte geschickt bestehende Infrastrukturen, um ihr illegales Angebot zu verschleiern und hohe Geldsummen zu bewegen.“
Der Verurteilte betreute 65 Spielerkonten und organisierte die Abwicklung von Pokerspielen im Netz. Darüber hinaus leitete er ein Team von acht Resellern, die gezielt neue Spieler rekrutierten. In dieser Rolle war er maßgeblich an der Expansion der Plattform beteiligt. Innerhalb eines einzigen Jahres erwirtschaftete er so über 1,2 Millionen Franken – alles durch illegale Glücksspiele.
Bei einer Hausdurchsuchung wurden zahlreiche Luxusgüter gefunden. Darunter teure Uhren, große Bargeldbeträge sowie ein Darlehensvertrag über eine Million Franken. All das unterstreicht die Dimension des Falles. Obwohl es sich formal um eine Bewährungsstrafe handelt, ist das Strafmaß nicht zu unterschätzen.
Urteil und politische Brisanz
Das Zürcher Bezirksgericht verurteilte den Mann zu zwei Jahren Freiheitsstrafe auf Bewährung und verhängte zusätzlich eine Geldstrafe in Höhe von 300.000 Franken. Bemerkenswert ist, dass der Beschuldigte und seine Verteidigung auf eine Berufung verzichteten. Das Urteil ist somit rechtskräftig.
„In Anbetracht der kriminellen Energie und des angerichteten Schadens erscheint das Urteil mild – doch es sendet ein klares Signal.“
Die politische Dimension des Falls ist ebenfalls brisant. Zwar wird der Name der Mutter in den Medien nicht direkt genannt, doch ihr politisches Engagement auf kantonaler Ebene war bekannt. Der Skandal wirft unweigerlich auch Fragen zu Einfluss und Verantwortung auf. Öffentliche Diskussionen über Vetternwirtschaft und politische Unabhängigkeit im Justizsystem sind bereits entbrannt.
Die Schweiz gilt eigentlich als Land mit strengen Glücksspielgesetzen. Gerade deshalb sorgt der Fall für besondere Aufmerksamkeit. Die Tatsache, dass das illegale Netzwerk mehrere Jahre nahezu unbehelligt operieren konnte, zeigt Lücken in der Kontrolle und Aufsicht auf. Behörden arbeiten mittlerweile daran, auch die Hintermänner des Netzwerks zur Rechenschaft zu ziehen.
Für den verurteilten Politikersohn könnte es trotz des milden Urteils eng werden. Die hohe Geldstrafe sowie die öffentliche Aufmerksamkeit stellen eine erhebliche Belastung dar. Ob er sich davon erholen kann, bleibt fraglich. Der Fall dürfte in jedem Fall als einer der größten Glücksspielskandale der letzten Jahre in die Schweizer Justizgeschichte eingehen.