Österreich hebt Glücksspielsteuern deutlich an
Die österreichische Regierung hat ihren Budgetplan für 2025/26 präsentiert. Damit sollen die Schulden des Staates verringert werden. Um das zu erreichen, plant die Regierung zwei große Maßnahmen: weniger Ausgaben und höhere Steuern. Besonders hart trifft es die Glücksspielbranche. Für Anbieter von Sportwetten, Online-Casinos, Lotterien und Automaten wird es teurer.
Seit dem 1. April 2025 gilt bereits eine neue Steuer für Sportwetten. Die Gebühr auf Bruttowetteinsätze wurde von 2 % auf 5 % angehoben. Das bedeutet: Von jedem Euro, der gewettet wird, gehen 5 Cent direkt ans Finanzamt. Die Regierung rechnet damit, dass diese Maßnahme 50 Millionen Euro zusätzlich einbringt. Ab dem Jahr 2026 könnten es sogar bis zu 100 Millionen Euro pro Jahr sein.
Auch Lotterie-Anbieter müssen künftig tiefer in die Tasche greifen. Der Steuersatz auf Bruttospielerträge steigt von 16 % auf 17,5 %. Das betrifft alle klassischen Lotterien in Österreich. Zusätzlich führt die Regierung eine neue Abgabe auf den sogenannten Verwaltungskostenbeitrag ein. Dieser wird mit 7,5 % besteuert. Insgesamt erwartet die Regierung daraus Mehreinnahmen von 31 Millionen Euro im Jahr 2025 und 71 Millionen Euro im Jahr 2026.
„Aufgrund der Ähnlichkeit von Wetten und Glücksspielen nach dem Glücksspielgesetz soll hier eine Annäherung der Abgabenbelastung erfolgen.“
Dieser Satz steht im offiziellen Budgetbericht. Er deutet an, dass die Steuerlast für alle Formen des Glücksspiels weiter steigen könnte. Die Politik möchte Wetten und andere Glücksspiele steuerlich gleich behandeln. Noch ist offen, ob das zu weiteren Erhöhungen führt.
Online Casinos auch betroffen obwohl es nur ein legales Casino gibt?
Nicht nur Sportwetten und Lotterien sind betroffen. Auch das Online-Glücksspiel bekommt eine höhere Steuerlast. Die Abgabe auf Bruttospielerträge von Online-Casinos wird von 40 % auf 45 % erhöht. Das betrifft alle Anbieter, die in Österreich online Glücksspiele anbieten.
In Österreich gibt es nur mit win2day ein einziges lizenziertes Online-Casino, betrieben von den Österreichischen Lotterien. Trotzdem plant die Regierung, die Steuer auf Bruttospielerträge für alle Online-Casinos von 40 % auf 45 % zu erhöhen. Das ist widersprüchlich, weil offiziell nur win2day betroffen sein dürfte, die Steuer aber offenbar auch auf nicht-lizenzierte Anbieter abzielt, die eigentlich gar nicht legal tätig sind?
Für landbasierte Spielautomaten und Video-Lotterie-Terminals steigt die Steuer von 10 % auf 11 %. Diese Geräte stehen vor allem in Spielhallen und Lokalen. Für die Betreiber bedeuten diese Erhöhungen höhere laufende Kosten. Ein weiterer wichtiger Punkt im Budgetplan ist die angekündigte „Modernisierung des Glücksspielmonopols“. Bisher hält die Österreichische Lotterien Gesellschaft das Monopol auf viele Glücksspielangebote. Was genau sich mit der Modernisierung ändern wird, ist jedoch noch unklar. Marktteilnehmer hoffen auf eine Öffnung des Marktes und fairen Wettbewerb.
Die Maßnahmen sorgen für Kritik seitens der Branche. Der Österreichische Sportwettenverband (OSWV) hatte bereits im März vor den drastischen Erhöhungen gewarnt. Vor allem kleinere Anbieter könnten unter der Last der neuen Abgaben leiden.
Für die österreichische Regierung sind die Steuererhöhungen jedoch ein wichtiger Baustein zur Konsolidierung des Haushalts. Die erwarteten Mehreinnahmen sollen helfen, das Budgetdefizit zu verringern und öffentliche Ausgaben zu finanzieren. Am Ende bedeutet das: Die Glücksspielbranche wird zur Kasse gebeten. Anbieter müssen sich auf höhere Abgaben und mögliche weitere Belastungen einstellen. Ob diese Maßnahmen den gewünschten Effekt bringen, bleibt abzuwarten.