Novomatic übernimmt Vikings Casinos in Frankreich
Der österreichische Glücksspielkonzern Novomatic hat die französische Casino-Gruppe „Vikings Casinos“ übernommen. Damit sichert sich das Unternehmen eine starke Position in einem der spannendsten Märkte Europas. Die Übernahme betrifft zehn Spielstätten mit über 1.000 Spielautomaten. Auch rund 300 Mitarbeiter gehören nun zu Novomatic. Die Standorte liegen unter anderem an der beliebten Côte d’Azur.
Die Übernahme wurde am 1. Juli 2025 abgeschlossen. Alle zuständigen Behörden hatten zuvor ihre Zustimmung gegeben. Damit ist der Weg frei für einen wichtigen Expansionsschritt von Novomatic. Das Unternehmen verfolgt schon seit Jahren eine klare Wachstumsstrategie in Europa und darüber hinaus.
„Mit dieser Akquisition stärken wir unsere Präsenz in Westeuropa“,
sagt ein Sprecher von Novomatic. „Frankreich ist ein Markt mit großem Potenzial. Die starke lokale Marke von Vikings Casinos passt gut zu unserer internationalen Ausrichtung.“
Vikings Casinos wurde 1998 gegründet. Das Unternehmen hat sich in Frankreich einen guten Namen gemacht. Die Spielstätten zeichnen sich durch moderne Ausstattung und gute Standorte aus. Auch in kleineren Städten ist die Gruppe präsent. Das passt zur Strategie von Novomatic, nicht nur in Großstädten aktiv zu sein.
Die rund 1.000 Spielautomaten in den zehn Casinos werden nun schrittweise auf Novomatic-Technik umgestellt. Das bedeutet unter anderem neue Spielsysteme, Wartung durch eigene Techniker und regelmäßige Updates. Das Ziel ist ein einheitliches Spielerlebnis auf hohem technischen Niveau.
Der CEO von Vikings Casinos, Luc Le Borgne, bleibt vorerst an Bord. Er soll den Übergang begleiten und dafür sorgen, dass die bestehenden Teams weiter stabil arbeiten.
„Wir freuen uns über den Zusammenschluss. Novomatic bringt viel Erfahrung mit.
Gemeinsam können wir neue Angebote schaffen.“
Frankreichs Online-Glücksspielmarkt vor Umbruch
Die Übernahme findet zu einem Zeitpunkt statt, an dem sich der französische Glücksspielmarkt stark verändert. In Frankreich sind klassische Online-Casinos bisher verboten. Nur Online-Poker, Sportwetten und Lotterien sind legal. Trotzdem gibt es in Frankreich Millionen Menschen, die auf nicht lizenzierte Seiten im Ausland zugreifen.
„Der Schwarzmarkt wächst stetig“,
warnte die französische Regulierungsbehörde ANJ im Frühjahr. „Wir schätzen, dass zwischen 3 und 4 Millionen Menschen in Frankreich illegal online spielen.“
Der Umsatz dieser Angebote soll bei bis zu 1,5 Milliarden Euro im Jahr liegen. Deshalb wird schon länger über eine Legalisierung von Online-Casinos diskutiert. Anfang 2024 lag ein Gesetzesentwurf auf dem Tisch. Dieser sollte Online-Slots und virtuelle Tischspiele erlauben. Doch es gab heftigen Widerstand von klassischen Spielbanken. Diese befürchten einen Umsatzrückgang und den Verlust von Arbeitsplätzen.
„Wenn Online-Casinos erlaubt werden, könnten 20 bis 30 Prozent der landbasierten Casinos schließen“,
sagte ein Vertreter des französischen Casino-Verbands. „Das betrifft etwa 15.000 Jobs.“
Novomatic bereitet sich auf mögliche Legalisierung vor
Die Regierung zog daraufhin den Gesetzesentwurf zurück. Eine Entscheidung wurde auf unbestimmte Zeit verschoben. Doch Beobachter gehen davon aus, dass die Diskussion wieder aufgenommen wird. Denn der Staat könnte durch Steuern auf Online-Casinos Milliarden einnehmen. Und der Spielerschutz wäre besser geregelt als im derzeitigen Schwarzmarkt.
Novomatic beobachtet diese Entwicklung genau. Die neue Präsenz in Frankreich ist ein möglicher Türöffner. Sollte das Online-Verbot irgendwann fallen, wäre Novomatic mit seinen Standorten und Kontakten gut vorbereitet.
Derzeit konzentriert sich das Unternehmen auf das physische Geschäft. Doch der Blick geht klar in die Zukunft. Die Integration von Vikings Casinos ist Teil eines größeren Plans. Novomatic setzt auf Wachstum, Technik und lokale Marken.
„Wir wollen Spielerlebnisse schaffen, die sicher, modern und unterhaltsam sind“,
heißt es von Unternehmensseite. „Frankreich ist dabei ein wichtiger Baustein.“
