Millionenstrafe für Celton Manx: Isle of Man zieht Konsequenzen
Ein Paukenschlag erschüttert die Glücksspielbranche: Das bekannte Wettunternehmen Celton Manx, Betreiber der Marke SBOBET, wurde von der Gambling Supervision Commission (GSC) der Isle of Man mit einer empfindlichen Strafe belegt. Insgesamt 3,9 Millionen Pfund muss der Anbieter zahlen – es ist eine der höchsten Geldbußen, die je auf der Insel verhängt wurden. Doch nicht nur die Summe sorgt für Aufsehen, sondern auch die drastischen Folgen und die angekündigten Reformen.
Bereits im Oktober 2024 leitete die GSC eine umfassende Überprüfung von Celton Manx ein. Der Anlass: Zweifel an der Einhaltung der Regeln zur Bekämpfung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung. Die Ermittlungen zeigten schnell, dass es sich nicht um Einzelfälle oder Pannen handelte – sondern um tiefgreifende, systemische Probleme.
„Die Prüfung ergab schwerwiegende Mängel in den Bereichen Risikoanalyse, Kundenüberwachung und interner Kontrolle“, so die offizielle Mitteilung der GSC.
Konkret warf die Behörde Celton Manx unter anderem vor:
- Keine vollständige Risikobewertung für das Geschäftsmodell durchgeführt zu haben
- Hochrisikokunden nicht ausreichend überprüft zu haben
- Verdächtige Transaktionen verspätet oder gar nicht gemeldet zu haben
- Mitarbeiter unzureichend im Umgang mit Geldwäsche-Risiken geschult zu haben
Diese Versäumnisse stehen in direktem Widerspruch zum Gambling (AML & CFT) Code 2019, dem Regulierungsrahmen der Insel für Anti-Geldwäsche-Maßnahmen im Online-Glücksspiel.
Die Strafe und ihre Folgen
Ursprünglich lag die Strafe sogar bei über 5,6 Millionen Pfund – durch frühzeitige Kooperation und die Aufgabe der Lizenz wurde sie um 30 % reduziert. Celton Manx gab seine Lizenz zum 9. Mai 2025 freiwillig zurück. Damit ist das Unternehmen vorerst nicht mehr berechtigt, Online-Wetten von der Isle of Man aus anzubieten.
Die Entscheidung hat Signalwirkung. Celton Manx galt lange als Aushängeschild der Branche auf der Insel. Dass ausgerechnet ein solcher Anbieter so gravierend gegen die Regeln verstößt, erschüttert das Vertrauen in die Regulierung.
Die Reaktion der Behörden
Die Gambling Supervision Commission reagierte deutlich: In Zukunft sollen strengere Regeln gelten. Neue Lizenzbewerber müssen mit intensiveren Prüfungen rechnen, besonders was die internen Kontrollsysteme und die Einhaltung internationaler AML-Standards betrifft.
„Um das Vertrauen in den eGaming-Standort Isle of Man zu sichern, werden wir unsere Aufsicht weiter verschärfen“, erklärte die GSC in ihrer Stellungnahme.
Die Regierung der Isle of Man kündigte darüber hinaus eine umfassende strategische Überprüfung des gesamten eGaming-Sektors an. Ziel ist es, die Insel langfristig als glaubwürdigen, sicheren und international anschlussfähigen Standort zu positionieren.Ein Weckruf für die Branche
Der Fall Celton Manx zeigt eindrücklich, wie wichtig es für Glücksspielanbieter ist, interne Prozesse sauber aufzusetzen – nicht nur aus regulatorischer Sicht, sondern auch für das eigene Ansehen. Wer Sorgfaltspflichten vernachlässigt, riskiert nicht nur hohe Strafen, sondern im schlimmsten Fall die Lizenz und das Vertrauen der Kunden.
Für die Isle of Man ist dieser Fall eine Gelegenheit, Reformen umzusetzen und sich als verantwortungsvoller Standort zu beweisen. Für andere Anbieter könnte er ein warnendes Beispiel sein – und ein Anstoß, die eigenen Compliance-Strukturen kritisch zu hinterfragen.