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Jimi Blue Ochsenknecht und das Glücksspieldrama

Ochsenknecht Glücksspiel

Ochsenknecht GlücksspielEs gibt Geschichten, die schreibt nur das Leben. Oder in diesem Fall vielleicht das Internet. Schauspieler, Sänger, Influencer, Hobby-Koch – Jimi Blue Ochsenknecht hat viele Talente. Doch jetzt kommt offenbar noch ein weiterer Titel dazu: Beschuldigter in einem Ermittlungsverfahren wegen Werbung für illegales Onlineglücksspiel. Wer hätte das gedacht?

Die Staatsanwaltschaft Hannover hat jedenfalls genug Anlass gesehen, um ganz offiziell die Ermittlungen einzuleiten. Es geht um zwei Instagram-Stories, die Jimi Blue gegen Ende 2023 gepostet haben soll. Darin bewirbt er nach bisherigem Stand mutmaßlich ein Onlinecasino und einen Sportwettenanbieter, die keine gültige Lizenz für den deutschen Markt hatten. Beide Anbieter sind aus Sicht der deutschen Behörden deshalb nicht legal.

Man könnte meinen, das war doch nur ein bisschen Werbung. Aber genau hier hört für die Justiz der Spaß auf. Die deutsche Rechtslage ist in diesem Punkt eindeutig, zumindest auf dem Papier. Seit dem neuen Glücksspielstaatsvertrag benötigt jeder Anbieter, der in Deutschland um Kunden wirbt, eine offizielle Lizenz von der Gemeinsamen Glücksspielbehörde der Länder. Wer für einen Anbieter ohne diese Lizenz wirbt, kann sich strafbar machen. Und das gilt auch für Prominente.

Die GGL hatte den Fall bereits Anfang 2024 zur Anzeige gebracht. Doch die Ermittlungen stockten. Der Grund: Man konnte Jimi Blue nicht erreichen. Keine ladungsfähige Adresse auffindbar. Weder in Berlin noch in München noch in Starnberg wurde man fündig. Das Verfahren wurde vorübergehend eingestellt. Bis Juni 2025. Denn da tauchte Jimi plötzlich in Hamburg auf, ausgerechnet in Untersuchungshaft im Rahmen eines anderen Verfahrens. Und plötzlich war er wieder erreichbar für die Justiz.

So kam der Fall zurück auf den Tisch. Die Staatsanwaltschaft versendete das Anhörungsschreiben. Jetzt hat Jimi Blue die Gelegenheit, sich zu den Vorwürfen zu äußern.

„Ein Ermittlungsverfahren wegen Werbung für verbotenes Glücksspiel ist keine Bagatelle. Es geht um mehr als nur schlechte PR.“

Laut § 284 des Strafgesetzbuchs kann unerlaubte Glücksspielwerbung mit Geldstrafe oder bis zu einem Jahr Freiheitsstrafe geahndet werden. Man muss kein Jurist sein, um zu erkennen, dass dies weit über eine gewöhnliche Influencer-Panne hinausgeht.

Vom Post zur Anzeige

Was genau in den Instagram-Stories stand, ist noch nicht öffentlich bekannt. Klar ist Sie waren nur kurz sichtbar und dann wieder weg. So wie es bei Stories eben vorgesehen ist. Doch das Internet hat ein langes Gedächtnis. Offenbar gab es Screenshots oder Hinweise, die nun als Beweismaterial in den Ermittlungsakten auftauchen.

Es ist nicht das erste Mal, dass ein Prominenter durch eine unüberlegte Werbeaktion ins Visier der Behörden gerät. Gerade im Glücksspielbereich schaut man inzwischen besonders genau hin. Schließlich geht es um Themen wie Spielsucht, Verbraucherschutz und Jugendschutz.

„Jeder Klick auf einen Casinolink bringt vielleicht ein Like, aber möglicherweise auch ein Verfahren.“

Ob es zu einer Anklage kommt, ein Strafbefehl erlassen wird oder das Verfahren eingestellt wird, liegt nun bei der Staatsanwaltschaft. Bis dahin schweigt Ochsenknecht – zumindest öffentlich.

Aber ganz ehrlich: Bei so einem Drehbuch hätten sich selbst die Macher von „Diese Ochsenknechts“ wohl gedacht, das wäre doch ein bisschen zu viel Drama für eine Realityshow.

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