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Grünen-Politiker fordern Extra-Ausweis fürs Glücksspiel

Ausweise Glücksspiel

Ausweise GlücksspielDie Grünen haben mal wieder eine Idee, die auf den ersten Blick nach „Spielerschutz“ klingt, in der Realität aber wie ein Brandbeschleuniger für den Schwarzmarkt wirkt. Ein sogenannter spielerbezogener Extra-Ausweis fürs Glücksspiel, verpflichtend für jede Form des Spiels, online wie offline. Wer also Lotto spielen will, muss sich genauso durch einen Bürokratie-Dschungel kämpfen wie jemand, der im Internet Poker spielt. Die Absicht dahinter: Einsätze zentral erfassen und ein monatliches Limit durchsetzen. Die Realität: Spieler landen in Scharen genau dort, wo die Grünen sie nie haben wollten – bei den illegalen Anbietern.

Es ist fast schon faszinierend, mit welcher Selbstsicherheit Politiker Vorschläge machen, ohne jemals die tatsächliche Funktionsweise des Marktes oder das Verhalten von Spielern verstanden zu haben. Wer glaubt, ein zusätzliches Stück Plastik oder eine digitale ID würde Suchtprobleme lösen, sollte vielleicht selbst mal in einer Spielothek stehen und sich anhören, wie Menschen mit echten Abhängigkeiten sprechen. Spielsucht ist ein ernstes Thema, aber die Antwort darauf kann nicht sein, alle Spieler in einen Topf zu werfen und mit einer Überwachungskarte zu gängeln.

Die Illusion von Kontrolle zeigt sich im geplanten Einzahlungslimit. Ein monatliches Limit von 1000 Euro, das bisher nur online gilt, soll plötzlich für alle Formen des Glücksspiels gelten. Doch Spieler, die mehr ausgeben wollen, suchen sich sofort Alternativen. „Mit dieser Idee treibt man Spieler direkt in die Arme illegaler Anbieter.“ Genau das Gegenteil von dem, was man angeblich erreichen möchte.

Werbeverbote und Ausweise als Allheilmittel?

Das Werbeverbot ist der nächste große Punkt. Werbung für Glücksspiel zu reduzieren ist grundsätzlich kein schlechtes Ziel, doch personalisierte Werbung zu verbieten und gleichzeitig Lockangebote zu kriminalisieren, macht legale Anbieter unattraktiv. Der Schwarzmarkt freut sich über weniger Konkurrenz und gewinnt Spieler hinzu. Politiker behaupten, Deutschland hinke hinterher. In Wahrheit hinken sie der Realität hinterher und merken nicht, dass sie mit falschen Regeln nur das illegale Geschäft stärken.

Besonders absurd wird es, wenn plötzlich Videospiele ins Visier geraten. Kinder und Jugendliche sollen geschützt werden, keine Frage. Aber die Grünen werfen alles zusammen: Spielautomaten, Sportwetten, Online-Casinos und Lootboxen in Games. Wer glaubt, ein 12-Jähriger in „FIFA“ rutscht automatisch ins Casino ab, versteht weder Gaming noch Glücksspiel. Statt klare Lösungen zu entwickeln, erschaffen Politiker ein Schreckensszenario und fordern Verbote, Kennzeichnungen und Regulierung ohne Sinn für Unterschiede.

Auch beim Sperrsystem schlagen sie über die Stränge. Ein Spieler soll sich nur nach einem Jahr wieder entsperren können und muss dazu eine Suchtberatung nachweisen. Klingt streng, wirkt in der Praxis aber wie eine Schikane. Viele Spieler akzeptieren das nicht und umgehen die Regeln. Die Forderung nach einer EU-weiten Sperrdatei zeigt ebenfalls, wie weltfremd die Vorschläge sind. Unterschiedliche Glücksspielgesetze in Europa lassen so ein System kaum zu.

Am Ende entsteht ein Bild von Politikern im Elfenbeinturm. Sie entwerfen Regelwerke, die plakativ klingen, aber an der Praxis vorbeigehen. Glücksspiel reagiert auf Restriktionen immer mit Ausweichbewegungen. Jeder Schritt, der das legale Spiel unattraktiver macht, stärkt illegale Anbieter.

Vielleicht sollten Politiker endlich Spieler anhören, statt ständig über sie zu reden. Die Folgen dieser Ideen liegen auf der Hand: mehr Schwarzmarkt, weniger Kontrolle, schwächere legale Anbieter. Aber Hauptsache, man hat ein Positionspapier für den Wahlkampf.

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