Die bunten Greifautomaten, die in vielen Einkaufszentren und Gaming-Arkaden stehen, sind für viele Kinder und Jugendliche ein beliebter Anziehungspunkt. Doch in Thailand hat die Regierung klargestellt, dass diese Geräte nicht als harmlose Unterhaltung, sondern als Glücksspiel einzustufen sind. Damit geraten sowohl Betreiber als auch die Besitzer von Einkaufszentren in den Fokus der Behörden.
Nach dem thailändischen Gambling Act von 1935 gilt jedes Spiel, bei dem man Geld einsetzt und keine sichere Gegenleistung erhält, als Glücksspiel. Genau das ist bei Greifautomaten der Fall: Der Spieler zahlt einen Betrag, hat aber keine Garantie, dass er auch einen Gewinn nach Hause nimmt. Damit fallen diese Automaten nicht in die Kategorie Verkaufsautomaten, sondern in die von Glücksspielgeräten.
Die Regierung betont, dass für das Aufstellen eine spezielle Lizenz notwendig ist. In den vergangenen Jahren wurden immer mehr dieser Automaten in Einkaufszentren, Tankstellen und Convenience Stores entdeckt. Viele davon stehen direkt in der Nähe von Schulen oder werden mit bunten Plüschtieren so beworben, dass sie gezielt Kinder und Jugendliche ansprechen.
Kritiker warnen, dass durch den spielerischen Charakter Kinder früh an Glücksspielmechaniken herangeführt werden und die Hemmschwelle sinkt, später echte Glücksspiele zu nutzen.
Um das zu verhindern, hat das Innenministerium angewiesen, keine neuen Lizenzen mehr auszustellen. Automaten ohne Lizenz werden beschlagnahmt, abgeschaltet oder entfernt. Betreiber, die sich nicht an die Regeln halten, riskieren empfindliche Strafen.
Strafen und Lizenzpflicht für Greifautomaten in Thailand
Wer Greifautomaten ohne gültige Lizenz betreibt, muss mit bis zu zwei Jahren Haft oder Geldbußen von bis zu 2.000 Baht rechnen. Diese Strafen können sowohl die Aufsteller als auch die Besitzer der jeweiligen Geschäftsräume treffen, wenn sie den Betrieb der Geräte zulassen. In mehreren Provinzen, darunter Phuket, Pattaya und Nakhon Si Thammarat, haben die Behörden gezielte Kontrollen durchgeführt. Dabei wurden zahlreiche Automaten entfernt, die nachweislich ohne Genehmigung betrieben wurden.
In Einzelfällen gibt es jedoch Diskussionen. Manche Betreiber argumentieren, ihre Maschinen würden immer einen kleinen Preis ausgeben und seien daher eher mit Verkaufsautomaten vergleichbar. In Chiang Mai gab es sogar einen Fall, in dem die Staatsanwaltschaft eine Anklage fallen ließ, weil die Automaten nachweislich bei jedem Einsatz etwas ausgaben. Solche Entscheidungen zeigen, dass es rechtliche Grauzonen gibt, die in Zukunft weitere Debatten auslösen könnten.
Die Regierung hält dennoch an der klaren Linie fest: Automaten, bei denen das Ergebnis vom Zufall abhängt, sind Glücksspielgeräte. Besonders die Nähe zu Schulen wird als gefährlich eingestuft. Offizielle Stellen warnen davor, dass junge Menschen mit diesen Spielen sich an unkontrollierte Verlusterfahrungen gewöhnen.
„Die farbenfrohen Maschinen sehen harmlos aus, doch sie funktionieren wie kleine Glücksspielgeräte“, heißt es in einer Stellungnahme von Aktivisten, die seit Jahren vor den Auswirkungen warnen.
Gleichzeitig gibt es gesellschaftliche Diskussionen, ob das harte Vorgehen gerechtfertigt ist. Befürworter sehen darin einen wichtigen Schritt zum Schutz der Jugend, Gegner bezeichnen das Vorgehen als übertrieben und argumentieren, dass Greifautomaten weltweit eher als Unterhaltung gelten.
Fakt ist jedoch, dass in Thailand der rechtliche Rahmen eindeutig festgelegt wurde. Wer Automaten aufstellt, ohne die entsprechenden Lizenzen zu besitzen, setzt sich einem hohen Risiko aus. Neben den finanziellen Strafen droht auch eine Gefängnisstrafe, und die Maschinen können jederzeit beschlagnahmt werden.
Die Zukunft der Greifautomaten in Thailand bleibt damit unsicher. Klar ist nur, dass die Regierung entschlossen ist, den Einfluss solcher Spiele auf Kinder einzudämmen. Für Betreiber bedeutet das: Wer die Regeln missachtet, hat nicht nur mit empfindlichen Strafen zu rechnen, sondern riskiert auch den dauerhaften Verlust seiner Geräte.