GRAI und Gibraltar: Gemeinsame Regulierung für sicheres Glücksspiel
Die Glücksspielregulierungsbehörde Irlands, bekannt als GRAI (Gambling Regulatory Authority of Ireland), hat einen weiteren wichtigen Schritt zur internationalen Zusammenarbeit gemacht. Gemeinsam mit dem Gibraltar Gambling Commissioner wurde am 25. Juni 2025 ein Memorandum of Understanding (MoU) unterzeichnet. Dieses Abkommen legt den Grundstein für eine enge Zusammenarbeit in der Aufsicht über Glücksspielanbieter und die Bekämpfung illegaler Aktivitäten im digitalen Raum.
Die Vereinbarung wurde in Dublin abgeschlossen und ist Teil einer größeren Strategie der GRAI, sich international stärker zu vernetzen. Ziel ist es, die Marktaufsicht über Betreiber zu verbessern, die in mehreren Ländern aktiv sind. Gleichzeitig soll der Informationsaustausch dazu beitragen, Risiken frühzeitig zu erkennen und Verbraucher besser zu schützen.
Die Glücksspielbranche agiert längst nicht mehr nur lokal. Viele Anbieter betreiben ihre Plattformen in mehreren Jurisdiktionen gleichzeitig. Dadurch entstehen neue Herausforderungen für Regulierungsbehörden. Ein Land allein kann bestimmte Muster nur schwer erkennen, wenn wichtige Informationen fehlen. Genau hier setzt das neue Abkommen an.
Stärkerer Informationsaustausch als Schlüssel
Ein zentrales Element des MoU ist der regelmäßige und strukturierte Austausch von Erkenntnissen aus der Aufsichtspraxis. Dabei geht es unter anderem um Verfahren zur Lizenzvergabe, Überwachung von Glücksspielanbietern, aber auch um Maßnahmen gegen illegale Angebote im Internet.
Beide Behörden sind sich der Verantwortung bewusst, die mit dem digitalen Glücksspiel einhergeht. Gerade im Online-Bereich sind Spieler besonders anfällig für unregulierte Angebote, die nicht selten mit hohen Risiken verbunden sind. Mit der neuen Vereinbarung können Irland und Gibraltar künftig schneller reagieren und gemeinsam gegen Missstände vorgehen.
„Dieses Memorandum of Understanding ist der erste Schritt zu einer positiven und beiderseitig vorteilhaften Zusammenarbeit zwischen beiden Organisationen.“
So beschrieb Anne Marie Caulfield, CEO der GRAI, die Bedeutung des Abkommens bei der Unterzeichnung. Die Verbindung zu Gibraltar sei besonders wichtig, da viele Anbieter sowohl in Irland als auch auf dem britischen Überseegebiet aktiv sind. Die Regulierungsaufsicht kann nun auf einer gemeinsamen Datenbasis aufbauen und Entscheidungen besser koordinieren.
Auch der Gibraltar Gambling Commissioner, Andrew Lynam, betonte den Wert der Zusammenarbeit. Beide Seiten wollen bewährte Verfahren austauschen, voneinander lernen und gemeinsame Standards entwickeln, die sich an modernen Anforderungen orientieren.
„In einer grenzüberschreitend agierenden Branche wie dem Online-Glücksspiel ist Zusammenarbeit kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit.“
Die Initiative ist bereits das dritte internationale Abkommen, das die GRAI in Vorbereitung auf den vollständigen Start ihres Regulierungssystems abgeschlossen hat. Damit zeigt Irland, dass es die neue Glücksspielaufsicht nicht isoliert denkt, sondern als Teil eines europäischen und internationalen Netzwerks sieht.
Spielerschutz, Transparenz und Marktintegrität stehen im Mittelpunkt dieser Entwicklung. Besonders im Hinblick auf die steigende Anzahl neuer Anbieter und technologischer Innovationen ist eine effektive Kontrolle nur durch Kooperation möglich.
Für Irland ist der Schritt von strategischer Bedeutung. Das Land befindet sich derzeit im Aufbau eines umfassenden Glücksspielgesetzes, das unter anderem die Werbung, den Spielerschutz und die Anbieterzulassung neu regeln soll. Die internationale Zusammenarbeit ist dabei ein wichtiges Fundament.
Durch das Abkommen mit Gibraltar wird die GRAI nicht nur handlungsfähiger, sondern gewinnt auch an Glaubwürdigkeit gegenüber Anbietern und Spielern. Der Austausch bewährter Standards, die gemeinsame Bekämpfung illegaler Angebote und der Schutz gefährdeter Spielergruppen – all das wird künftig gemeinsam angegangen.