Glücksspielmarkt in den Niederlanden gerät unter Druck

Die aktuelle Steuerpolitik in den Niederlanden zeigt deutlich, wie fragil ein regulierter Glücksspielmarkt sein kann. Seit der Anhebung der Glücksspielsteuer Anfang 2025 auf 34,2 % kämpfen lizenzierte Anbieter mit erheblichen Schwierigkeiten. Die staatlichen Einnahmen sind nicht wie erwartet gestiegen, sondern stark zurückgegangen. Gleichzeitig boomt das illegale Glücksspiel, was nicht nur dem Staat, sondern auch dem Spielerschutz schadet.
Nach Informationen mehrerer Branchenportale ist die Zahl der Spieler, die auf unregulierte Anbieter ausweichen, stark angestiegen. Der Anteil illegaler Umsätze am Online-Glücksspielmarkt wird auf bis zu 50 % geschätzt. Die legale Branche hingegen verzeichnet einen Einbruch der Einnahmen um rund 200 Millionen Euro im Vergleich zur ersten Jahreshälfte 2024. Die geplante weitere Steuererhöhung auf 37,8 % ab 2026 könnte diese Entwicklung weiter verschärfen.
„Diese Steuererhöhung hat einen gegenteiligen Effekt erzeugt und schwächt den legalen Markt erheblich“, so ein Sprecher des niederländischen Glücksspielverbands NOGA.
Wettbewerbsfähigkeit der legalen Anbieter sinkt
Die lizenzierten Betreiber stehen zunehmend unter Druck. Neben der gestiegenen Steuerlast haben sie mit neuen Werbeverboten, strengeren Einzahlungslimits und umfangreichen Compliance-Anforderungen zu kämpfen. Diese Faktoren machen es schwer, im Wettbewerb mit illegalen Anbietern zu bestehen, die keinerlei regulatorischen Auflagen unterliegen.
Während Spieler bei lizenzierten Plattformen strenge Limits und Identitätsprüfungen akzeptieren müssen, bieten unregulierte Anbieter hohe Boni, unbegrenzte Einsätze und einfache Registrierung. Diese Unterschiede fördern die Abwanderung der Nutzer und untergraben die Maßnahmen zum Spielerschutz. Selbst etablierte Anbieter wie Holland Casino berichten von deutlichen Einbußen.
„Wer den legalen Markt schwächt, stärkt automatisch das illegale Angebot und gefährdet damit alle Bemühungen um einen wirksamen Spielerschutz“, warnt der Branchenverband VNLOK.
Saudi-Arabien bleibt beim Glücksspiel restriktiv
Im Gegensatz zur liberaleren Regulierung in Europa verfolgt Saudi-Arabien einen komplett gegenteiligen Ansatz. Glücksspiel ist dort verboten und unterliegt strengen Strafen. Der Fokus liegt auf gesellschaftlichen und religiösen Normen, die keinerlei Raum für einen legalen Glücksspielmarkt lassen. Auch wenn andere Golfstaaten, wie die Vereinigten Arabischen Emirate, erste Öffnungen prüfen, zeigt Saudi-Arabien bislang keine solchen Tendenzen.
Berichte über eine mögliche Legalisierung oder regulierte Testphasen konnten bisher nicht bestätigt werden. Offizielle Stellen betonen weiterhin, dass Glücksspiel nicht mit den Grundwerten des Landes vereinbar ist. Eine politische oder wirtschaftliche Wende in diesem Bereich scheint derzeit unwahrscheinlich.
Für internationale Marktbeobachter ist Saudi-Arabien damit eher ein Beispiel für vollständige Vermeidung als für nachhaltige Regulierung. Während europäische Länder versuchen, einen Mittelweg zu finden, bleibt das Königreich auf einem klaren Kurs der Totalverweigerung.
Fazit: Die Niederlande stehen am Scheideweg. Eine zu starke Belastung des legalen Marktes öffnet der Illegalität Tür und Tor. Nachhaltige Regulierung muss nicht nur den Spielerschutz im Blick behalten, sondern auch die Wettbewerbsfähigkeit legaler Anbieter sichern. Nur so kann ein stabiler und sicherer Glücksspielmarkt langfristig bestehen.