In Griechenland sorgt derzeit ein großer Geldwäsche Skandal im Glücksspielsektor für Aufsehen. Nach Angaben der unabhängigen Behörde zur Bekämpfung von Geldwäsche wurden mehr als 200 Personen identifiziert, darunter auch hochrangige Beamte und leitende Angestellte aus Ministerien. Sie sollen über lizenzierte Wettanbieter Summen von bis zu einer Million Euro pro Person gewaschen haben. Das Verfahren war simpel, aber effektiv: Bargeld unbekannter Herkunft wurde bei Agenten eingezahlt, auf Wettkonten gutgeschrieben und anschließend als vermeintliche Spielgewinne auf persönliche Bankkonten überwiesen.
Die Ermittler gehen davon aus, dass dieses System über Jahre hinweg genutzt wurde. Auffällig ist, dass sich viele der verdächtigen Transaktionen kaum mit den Steuererklärungen der Betroffenen decken. Deshalb werden nun Steuerdaten und Glücksspielumsätze systematisch miteinander abgeglichen. Parallel dazu wurde auch die griechische Glücksspielaufsicht EEEP informiert, die Maßnahmen gegen die involvierten Anbieter prüfen soll.
Ein Insider kommentierte die Situation mit den Worten:
„Die Wettfirmen wurden wie eine Waschanlage für Bargeld genutzt. Am Ende standen angebliche Gewinne, die plötzlich völlig legal wirkten.“
Die Dimension des Skandals geht weit über einzelne Spieler hinaus. Da auch staatliche Bedienstete verwickelt sind, steht die Glaubwürdigkeit der Verwaltung auf dem Spiel. Beobachter sprechen von einem der größten Korruptionsfälle der letzten Jahre im Land.
Neues Gesetz gegen illegales Glücksspiel und Geldwäsche
Neben der Aufarbeitung des aktuellen Skandals arbeitet die Regierung an einem umfassenden Gesetzespaket zur Eindämmung des illegalen Glücksspiels und der Geldwäsche. Der Schwarzmarkt entzieht dem Staat jedes Jahr Einnahmen in Höhe von rund 500 Millionen Euro. Mit den geplanten Maßnahmen soll diese Lücke geschlossen und zugleich mehr Transparenz geschaffen werden.
Zu den Kernpunkten des neuen Gesetzes gehören strengere Kontrollen von Lizenznehmern, eine enge Zusammenarbeit zwischen Finanzbehörden, Banken und der Polizei sowie der Einsatz digitaler Überwachungssysteme wie DNS-Filter und künstliche Intelligenz. Außerdem ist vorgesehen, dass Glücksspielanbieter verpflichtet werden, auffällige Transaktionen schneller zu melden. Selbstsperren für Spieler sollen ebenfalls ausgebaut werden.
Das Paket befindet sich derzeit in Vorbereitung und soll im Herbst 2025 in die öffentliche Konsultation gehen. Experten erwarten, dass die Regierung mit diesem Schritt sowohl den Schwarzmarkt als auch das Vertrauen in den legalen Markt stärken will.
Ein hochrangiger Beamter betonte dazu:
„Illegales Glücksspiel ist nicht nur ein wirtschaftliches Problem, es öffnet auch Tür und Tor für Geldwäsche und Korruption.“
Frühere Fälle verstärken den Druck
Der aktuelle Glücksspiel Geldwäsche Skandal in Griechenland reiht sich in eine Serie von Korruptionsfällen ein. Bereits Anfang 2025 hatte die Polizei eine große Bande zerschlagen, in die 19 Personen, darunter vier Polizeibeamte, verwickelt waren. Ihnen wurden Bestechung, Geldwäsche, Betrug und die Verbindung zu illegalen Glücksspielclubs und Bordellen vorgeworfen. Auch hier ging es um Bargeldströme, die durch verschiedene Kanäle verschleiert wurden.
Diese Vorfälle zeigen, dass der Glücksspielsektor in Griechenland seit Jahren anfällig für illegale Machenschaften ist. Für die Behörden bedeutet das, dass nicht nur einzelne Täter verfolgt, sondern auch die Strukturen grundlegend verändert werden müssen.
Ausblick
Die Enthüllungen rund um die Wettanbieter und die Verwicklung von Beamten könnten weitreichende politische und rechtliche Folgen haben. Sollten die Ermittlungen die Vorwürfe bestätigen, ist mit Entlassungen, Strafverfahren und möglicherweise auch mit Lizenzentzügen zu rechnen. Gleichzeitig erhöht sich der Druck auf die Regierung, das angekündigte Gesetzespaket zügig umzusetzen.
Mit einem klaren gesetzlichen Rahmen, mehr Transparenz und wirksamen Kontrollmechanismen könnte Griechenland nicht nur den Schaden aus dem aktuellen Skandal begrenzen, sondern auch langfristig das Vertrauen in den regulierten Glücksspielmarkt wiederherstellen.