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Ermittlungen gegen Swisslos wegen Sporttip-Wettautomaten

Sporttip-Wettautomaten

Sporttip-WettautomatenDie Staatsanwaltschaft Basel-Stadt ermittelt derzeit gegen Verkaufsstellen von Swisslos, weil es bei den Sporttip-Wettautomaten zu verdächtigen Vorgängen gekommen sein soll. Im Fokus stehen Kioske, Bars und andere Annahmestellen, die nicht nur Wetten an Kunden vermittelt haben, sondern offenbar auch selbst gespielt haben. Dadurch konnten die Betreiber nicht nur von den regulären Einsätzen profitieren, sondern auch von der eigenen Verkaufsprovision. Diese Praxis wirft rechtliche Fragen auf und hat die Aufsichtsbehörden alarmiert.

Sporttip ist das bekannte Wettangebot von Swisslos, das sowohl online als auch über Automaten in Verkaufsstellen genutzt werden kann. Der Vorteil dieser Automaten liegt für viele Kunden in der schnellen Abwicklung und der Möglichkeit, anonym Einsätze zu tätigen. Genau diese Anonymität sorgt nun jedoch für erhebliche Bedenken. Ermittler prüfen, ob die Automaten dazu genutzt wurden, um Geldflüsse zu verschleiern oder illegale Gewinne zu sichern.

Ein besonderes Problem besteht darin, dass die Betreiber selbst Zugang zu den Automaten haben und dadurch Wetten platzieren konnten, ohne dass es auffällt. Auf diese Weise wurden zusätzliche Provisionen generiert. Ein Insider beschreibt die Vorgehensweise so:

Betreiber haben selbst auf Spiele gesetzt, um an den von Swisslos ausgezahlten Provisionen mitzuverdienen.

Swisslos selbst betont, dass man die Situation ernst nehme und bereits interne Maßnahmen eingeleitet habe. Mehrere Verkaufsstellen, bei denen Unregelmäßigkeiten auffielen, seien aktiv von Swisslos gemeldet worden. Insgesamt war von rund 15 fragwürdigen Standorten die Rede.

Kritik der Aufsicht

Die Schweizer Geldspielaufsicht Gespa sieht in dem Vorgang eine systematische Schwachstelle. Vor allem die Möglichkeit anonymer Wetten über Automaten sei ein Risiko, das weit über Basel-Stadt hinausgehe. Die Behörde warnt, dass solche Strukturen Tür und Tor für Geldwäscherei öffnen. Sie fordert deshalb strengere Regeln und prüft gemeinsam mit dem Bundesamt für Justiz, ob bestehende Gesetze verschärft werden müssen.

Swisslos betont zwar, dass man über ein Risikomanagement verfüge, doch die Aufsicht hält dies für nicht ausreichend. Aus ihrer Sicht muss verhindert werden, dass Betreiber von Verkaufsstellen in den eigenen Lokalen wetten dürfen. Zudem könnte eine Identitätsprüfung für alle Automatenkunden eingeführt werden, ähnlich wie es im Online-Bereich bereits Pflicht ist.

Ein Beobachter formulierte es deutlich:

Anonyme Automatenwetten sind ein Schlupfloch, das dringend geschlossen werden muss, um Missbrauch vorzubeugen.

Die Ermittlungen laufen derzeit weiter, und die Staatsanwaltschaft hält sich mit konkreten Angaben zurück. Klar ist aber, dass sowohl Strafrecht als auch Regulierungsrecht betroffen sind. Sollte sich der Verdacht bestätigen, könnten Verkaufsstellenbetreiber mit erheblichen Konsequenzen rechnen.

Ausblick von Sporttip-Wettautomaten

Der Fall zeigt, wie sensibel der Bereich Sportwetten in der Schweiz ist. Swisslos befindet sich in einer schwierigen Lage: Einerseits möchte man das Angebot für Kunden attraktiv halten, andererseits steht das Unternehmen in der Pflicht, Missbrauch zu verhindern. Die Diskussion über anonyme Wetten dürfte in den kommenden Monaten an Fahrt aufnehmen. Ob es zu einer Änderung der Gesetzeslage kommt, hängt nun vom Bundesamt für Justiz ab. Bis dahin bleibt offen, ob die Ermittlungen lediglich Einzelfälle betreffen oder ob ein größeres Systemproblem hinter den Sporttip-Wettautomaten steckt.

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