Entain und bwin fordern das Aus für Österreichs Glücksspiel Monopol
In Österreich tobt eine stille Revolution im Glücksspielmarkt und mittendrin steht der internationale Wettanbieter Entain mit seiner Sportwetten-Marke bwin. Die Manager des britischen Konzerns setzen sich energisch dafür ein, dass das seit Jahrzehnten bestehende Glücksspielmonopol endlich fällt. Denn laut Entain ist das österreichische Monopolmodell längst überholt und behindert Innovation sowie einen effektiven Spielerschutz.
Das Monopol, das ausschließlich die Casinos Austria über ihre Online-Plattform Win2day kontrolliert, wirkt in der modernen digitalen Welt wie ein Relikt aus vergangener Zeit. Zwar besitzt Win2day formal das alleinige Recht für Online-Glücksspiel in Österreich, doch die Realität sieht anders aus: Immer mehr Spieler wenden sich illegalen oder ausländischen Anbietern zu. Dadurch wird nicht nur der Verbraucherschutz ausgehebelt, sondern auch die Kontrolle über das Angebot schwächt sich deutlich ab.
Entain und seine Partner argumentieren, dass ein offenes Lizenzsystem, wie es bereits in zahlreichen europäischen Ländern erfolgreich funktioniert, sowohl für mehr Wettbewerb als auch für besseren Schutz der Spieler sorgt. Ein Monopol mit staatlicher Beteiligung, das zudem von einem externen Konzern (Sazka) kontrolliert wird, kann nicht die notwendige Transparenz und Unabhängigkeit gewährleisten.
Finnland als leuchtendes Beispiel
Besonders ins Gewicht fällt das Beispiel Finnland: Dort wurde beschlossen, das bisherige Monopol bis 2026 durch ein Lizenzsystem zu ersetzen. Dieses Modell bietet eine gute Balance zwischen Regulierung und Wettbewerb, ermöglicht Innovation und schließt gleichzeitig schwarze Schafe aus. Entain fordert, dass Österreich diesem Weg folgt, um sich an die europäische Realität anzupassen.
Gemeinsam mit weiteren großen Anbietern wie Bet-at-home, Cashpoint und Interwetten hat Entain einen offenen Brief an die zuständigen Minister in Wien gesendet. Ziel: Die Politik soll die veralteten Monopolstrukturen endlich aufbrechen und den Weg für eine moderne, regulierte Glücksspiellandschaft ebnen.
Die Hoffnung: Nach der nächsten Nationalratswahl soll eine umfassende Reform eingeleitet werden, die den Markt öffnet, Spielerschutz verbessert und illegale Angebote zurückdrängt. Ein ambitioniertes Vorhaben, das den heimischen Glücksspielmarkt nachhaltig verändern könnte.
Ein mutiger Schritt in Richtung Zukunft
Die Forderungen von Entain sind mehr als nur wirtschaftliches Interesse – sie sind ein Weckruf an die Politik, endlich die Bedürfnisse der Spieler und den technologischen Fortschritt ernst zu nehmen. Ein Ende des Monopols bedeutet nicht weniger Schutz, sondern mehr Transparenz, mehr Auswahl und letztlich auch mehr Sicherheit für alle Beteiligten.
Ob die Alpenrepublik diesen Wandel vollzieht, wird sich in den kommenden Jahren zeigen – klar ist jedoch, dass das derzeitige Monopol nicht mehr lange zukunftsfähig ist. Und mit bwin steht bereits ein erfahrener, seriöser Player bereit, der dem österreichischen Glücksspielmarkt neuen Schwung verleihen will.