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Ende für Liechtensteins ältestes Casino im September

Liechtenstein Casino

Liechtenstein CasinoDas Fürstentum Liechtenstein verliert einen wichtigen Teil seiner Glücksspielgeschichte. Ende September 2025 schließt das Casino Admiral in Ruggell, die älteste Spielbank des Landes. Mit dieser Entscheidung endet ein Kapitel, das im August 2017 begann, als in Ruggell das erste Casino im Fürstentum seine Türen öffnete. Die Schließung steht sinnbildlich für die schwierige Lage, in der sich die gesamte Casinobranche Liechtensteins derzeit befindet.

Als das Casino Admiral in Ruggell im Jahr 2017 eröffnete, war es der Startschuss für eine beispiellose Entwicklung. Innerhalb weniger Jahre folgten acht weitere Spielbanken, sodass Liechtenstein zum Hotspot für Glücksspiel in Mitteleuropa avancierte. Vor allem Besucher aus der benachbarten Schweiz nutzten die Nähe, um am Wochenende oder nach Feierabend ins Casino zu kommen. Mit modernen Spielautomaten, Klassikern wie Roulette und Blackjack sowie einem beliebten Pokerangebot etablierte sich das Haus rasch als feste Größe.

Die Zahlen unterstreichen die Bedeutung des Standorts. Rund 115 Millionen Schweizer Franken zahlte das Casino Admiral seit seiner Eröffnung in Form von Steuern und Abgaben an den Staat. Diese Einnahmen machten die Spielbank zu einem wichtigen Pfeiler der öffentlichen Finanzen. Auch deshalb kommt die Schließung für viele überraschend, auch wenn sich die Probleme seit einiger Zeit abzeichneten.

Gründe für die Schließung

Ausschlaggebend für das Ende ist vor allem der seit Januar 2025 geltende Sperrdatenaustausch zwischen der Schweiz und Liechtenstein. Spieler, die in der Schweiz gesperrt sind, dürfen nun auch in Liechtenstein nicht mehr spielen. Für die Casinos bedeutete das einen drastischen Rückgang der Besucherzahlen, denn gerade aus der Schweiz kamen viele Stammgäste. Der Betreiber spricht offen von einem erheblichen Attraktivitätsverlust.

Doch der Datenaustausch ist nicht der einzige Faktor. In den vergangenen Jahren wurden die gesetzlichen Rahmenbedingungen mehrfach verschärft. Die Geldspielabgabe wurde erhöht, das Verhältnis von Live-Spielen zu Automaten neu geregelt und zusätzliche Anforderungen an den Personaleinsatz beschlossen. All diese Maßnahmen belasteten den Betrieb finanziell. Verwaltungsratspräsidentin Birgit Wimmer erklärte dazu:

„In den vergangenen Jahren haben sich die regulatorischen Rahmenbedingungen für alle Casino-Betreiber in Liechtenstein mehrfach verändert. Dazu zählen unter anderem Erhöhungen der Geldspielabgabe, eine Verschärfung des Verhältnisses von Live-Game zu Geldspielautomaten sowie zuletzt der Sperrdatenaustausch mit der Schweiz.“

Neben den gesetzlichen Auflagen kritisierte die Betreiberin die fehlende Unterstützung der Regierung. Trotz massiver Umsatzeinbrüche habe es keine konkreten Hilfsmaßnahmen gegeben.

Auswirkungen auf die Casinobranche Liechtenstein

Die Schließung des Casinos Admiral ist ein weiteres Signal für die Krise der Branche. Von neun Spielbanken, die noch zu Beginn des Jahres 2025 aktiv waren, mussten bereits vier schließen. Der einstige Casinoboom im Fürstentum ist damit ins Stocken geraten. Für den Staat bedeutet das sinkende Steuereinnahmen und weniger touristische Attraktivität.

Branchenexperten warnen, dass die Casinobranche Liechtenstein langfristig ihre Wettbewerbsfähigkeit verlieren könnte. In Österreich und Deutschland gelten weniger strenge Auflagen, während in Liechtenstein zusätzliche Hürden entstehen. Die Spielbanken sehen sich dadurch einem ungleichen Wettbewerb ausgesetzt. Wimmer betonte in diesem Zusammenhang:

„Der Sperrdatenaustausch mit der Schweiz führt zu Wettbewerbsverzerrungen, da vergleichbare Regelungen in den angrenzenden Ländern Österreich und Deutschland nicht vorgesehen sind.“

Für das Casino Admiral in Ruggell kommt jede politische Initiative jedoch zu spät. Nach acht Jahren Betrieb endet die Ära des ersten Casinos im Fürstentum. Mit dem Abschied verliert Liechtenstein nicht nur eine traditionsreiche Spielstätte, sondern auch ein Symbol für den Aufstieg und den jähen Rückgang seiner Glücksspielindustrie.

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