Dänemarks Glücksspielmarkt wächst Online weiter
Der dänische Glücksspielmarkt bleibt auf Erfolgskurs. Auch im März 2025 setzte sich das Wachstum fort, getragen vor allem von der starken Entwicklung im Online-Bereich. Laut aktuellen Daten der Regulierungsbehörde Spillemyndigheden stiegen die Bruttospielausgaben im Jahresvergleich um 1,4 %. Damit bestätigt sich der Trend der vergangenen Monate: Online-Casinos sind der zentrale Wachstumsmotor, während traditionelle Spielangebote rückläufige Zahlen verzeichnen.
Besonders auffällig ist der Zuwachs bei den Online-Casinos. Mit einem Plus von 6,4 % gegenüber März 2024 knüpfen sie an die konstant positive Entwicklung des Vorjahres an. Der digitale Wandel im Spielverhalten der dänischen Bevölkerung ist damit klar erkennbar. Klassische Angebote wie landbasierte Casinos, Sportwetten vor Ort und Spielautomaten verlieren dagegen weiter an Bedeutung. Diese Entwicklung entspricht dem internationalen Trend, in dem mobile und digitale Spielangebote zunehmend die Oberhand gewinnen.
Ein wichtiger Meilenstein für die Branche war die regulatorische Öffnung des Bingomarktes. Seit Januar 2025 dürfen kommerzielle Anbieter Bingo im Rahmen des liberalisierten Marktes betreiben. Bislang war dieses Segment ausschließlich gemeinnützigen Organisationen vorbehalten. Die erstmalige separate Erfassung von Bingo in der offiziellen Statistik unterstreicht die wachsende Relevanz dieses Angebots, auch wenn es im Vergleich zu Casinos und Sportwetten noch eine kleinere Rolle spielt.
Online verdrängt das klassische Glücksspiel
Die umfassenden Jahreszahlen von 2024 zeigen deutlich, wohin die Reise geht: Die Bruttospielausgaben beliefen sich auf 7,27 Milliarden DKK – ein Anstieg von 6,9 % im Vergleich zum Vorjahr. Fast die Hälfte davon entfiel auf Online-Casinos. Besonders populär sind dabei digitale Automatenspiele, gefolgt von Klassikern wie Blackjack und Roulette. Während das mobile Spielen weiter boomt, verzeichneten stationäre Spielautomaten außerhalb von Casinos erneut einen leichten Umsatzrückgang.
Auch die Sportwetten legten insgesamt zu, wenn auch moderater. Besonders auffällig: Mobile Wetten machen inzwischen mehr als zwei Drittel des gesamten Wettumsatzes aus. Das zeigt, wie sehr sich auch der Wettmarkt von klassischen Annahmestellen hin zu digitalen Plattformen verlagert.
Parallel zum wirtschaftlichen Wachstum bleibt der Spielerschutz ein zentrales Thema. Das dänische Selbstsperrregister ROFUS verzeichnete 2024 einen Anstieg der registrierten Personen um mehr als 20 %. Auffällig dabei: Der Großteil der Sperrungen erfolgte dauerhaft. Unterstützt wird dieser präventive Ansatz durch die Hotline StopSpillet, die Spielern und Angehörigen kostenlose Beratung bietet. Die hohe Kanalisierungsrate von über 91 % zeigt zudem, dass Dänemarks Regulierung als Vorbild im internationalen Vergleich gilt.
Mit neuen Lizenzanforderungen, die bis Juli 2025 vollständig greifen sollen, verfolgt die dänische Regierung das Ziel, den Markt weiter zu professionalisieren. Neben strengeren Zertifizierungen werden erstmals auch Lieferantenlizenzen eingeführt. Damit soll die Transparenz entlang der gesamten Wertschöpfungskette des Glücksspielmarktes erhöht werden.
Dänemark bleibt damit ein Paradebeispiel für eine ausgewogene Glücksspielpolitik: Wirtschaftliches Wachstum wird gezielt gefördert, gleichzeitig aber durch wirksame Kontrollmechanismen flankiert. Der digitale Wandel wird dabei nicht als Risiko, sondern als Chance verstanden – für Anbieter, Spieler und den Staat.