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BetMGM kassiert Rüge wegen Werbung mit Lamine Yamal

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BetMGMSpätestens seit der Fußball-Europameisterschaft 2024 ist Lamine Yamal nicht mehr nur ein sportliches Ausnahmetalent, sondern auch ein international gefragtes Werbegesicht. Der junge Flügelspieler des FC Barcelona fasziniert Millionen Fußballfans weltweit – mit erst 17 Jahren. Genau dieser Umstand brachte nun den Sportwettenanbieter BetMGM in Konflikt mit der niederländischen Glücksspielbehörde Kansspelautoriteit (KSA).

Der Grund: eine Online-Werbekampagne, in der Yamal als prominentes Testimonial für Glücksspiele auftrat. Die Folge war eine offizielle Rüge durch die Aufsichtsbehörde – ein Fall, der beispielhaft zeigt, wie sensibel das Thema Werbung im Glücksspielsektor in Europa mittlerweile behandelt wird.

Die Kampagne, die zur Rüge führte, wurde nicht direkt von BetMGM selbst produziert, sondern von der Redaktion einer externen Webseite geschaltet. Dennoch machte die KSA unmissverständlich klar, dass Lizenzinhaber wie BetMGM auch für ausgelagerte Werbeformate verantwortlich sind.

Der Spot zeigte Yamal in sportlichem Umfeld – subtil, aber erkennbar in Verbindung mit dem Glücksspielanbieter. Das Problem: Yamal ist noch nicht volljährig. In den Niederlanden ist es Anbietern jedoch gesetzlich untersagt, in ihrer Werbung Minderjährige einzusetzen. Zudem ist es verboten, Prominente jeglicher Art – ob Schauspieler, Sportler oder Influencer – zur Bewerbung von Glücksspielen zu nutzen.

BetMGM verstieß mit der Werbung gleich doppelt gegen das niederländische Glücksspielgesetz: Einerseits setzte der Anbieter einen Minderjährigen ein, andererseits nutzte er einen Prominenten für die Kampagne. Die KSA erkannte den Verstoß und reagierte sofort. Der Anbieter entfernte den Spot zügig und ergriff laut KSA wirksame Maßnahmen, um ähnliche Vorfälle künftig zu vermeiden. Deshalb sprach die Behörde diesmal nur eine Verwarnung aus. Gleichzeitig stellte sie klar: Wenn sich ein solcher Vorfall wiederholt, folgen strenge Sanktionen mit spürbaren Konsequenzen.

„Die KSA hat das Vergehen mit einer Verwarnung abgetan, weil BetMGM den Verstoß schnell abgestellt und angemessene Maßnahmen ergriffen hat, um eine Wiederholung zu verhindern.“

Niederländische Werbepolitik: Europas strengste Auflagen?

Der niederländische Glücksspielmarkt gehört heute zu den streng regulierten in Europa. Seit Juli 2023 gelten umfassende Einschränkungen: Glücksspielwerbung darf nicht mehr im Fernsehen, Radio oder im öffentlichen Raum erscheinen. Sponsoring von Sportvereinen oder TV-Shows ist ebenfalls verboten – mit einer Übergangsfrist bis Juli 2025. Außerdem müssen Anbieter nachweisen, dass ihre Werbung zu 95 % ein Publikum über 24 Jahre erreicht. Hintergrund dieser restriktiven Regelungen ist der Schutz junger Menschen und gefährdeter Gruppen.

Im Fall Yamal wird deutlich, wie schnell ein Verstoß gegen diese Regeln entstehen kann – selbst ohne offensichtliche Absicht. Der FC-Barcelona-Star ist ein sportlicher Hoffnungsträger, aber eben auch noch minderjährig. Dass er gleichzeitig für Marken wie Adidas, Beats, Powerade, Oppo oder Konami wirbt, zeigt seinen Status in der Werbewelt – doch Glücksspiel ist eine ganz andere Kategorie. Während Lifestyle- oder Elektronikprodukte keine rechtlichen Altersbarrieren mit sich bringen, ist Glücksspiel in den Niederlanden ein besonders sensibler Bereich mit klarem Jugendschutzfokus.

Prominente als Risiko im Marketing

Der Fall BetMGM zeigt, dass selbst international erfahrene Anbieter nicht vor Fehlern gefeit sind. Besonders die Verwendung von Prominenten, die ein jugendliches oder jugendaffines Publikum ansprechen, nehmen Regulierungsbehörden sehr kritisch. Auch in anderen Ländern, etwa in Spanien, Deutschland oder Großbritannien, wurden in den letzten Jahren ähnliche Verbote gegen die Verwendung prominenter Gesichter in Glücksspielwerbung ausgesprochen.

Für Unternehmen wird es daher zunehmend riskant, auf bekannte Sportstars als Werbegesichter zu setzen – insbesondere wenn diese selbst noch unter die gesetzlichen Altersgrenzen fallen. In einem Umfeld, das immer stärker auf sozialen Schutz und ethisches Marketing achtet, können selbst kleine Verstöße empfindliche Konsequenzen haben.

Die Verwarnung für BetMGM ist mehr als nur ein Hinweis auf einen Einzelfall – sie ist ein warnendes Beispiel für die gesamte Branche. In Zeiten wachsender Regulierung und gesellschaftlicher Sensibilisierung für Spielerschutz sind Glücksspielanbieter gut beraten, ihre Werbestrategien sorgfältig zu prüfen – besonders wenn sie externe Inhalte übernehmen oder Prominente einsetzen. Lamine Yamal mag ein zukünftiger Weltstar sein – doch in der Glücksspielwerbung hat er (noch) nichts verloren.

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