Bally’s Bronx New York Casino vor dem Aus

Das ambitionierte Casino-Projekt von Bally’s in der Bronx steht offenbar vor dem endgültigen Aus. Nachdem der Stadtrat von New York (City Council) eine entscheidende Änderung der Nutzungsrechte für das geplante Gelände ablehnte, ist der Weg für den Bau eines Milliarden-Resorts auf dem Gelände des ehemaligen Trump Golf Links in Ferry Point praktisch blockiert. Die Hoffnung auf ein Bally’s-Casino im Herzen der Bronx ist damit nahezu vollständig zerschlagen.
Der Konzern hatte große Pläne. Für rund vier Milliarden US-Dollar sollte ein riesiger Casino-Komplex entstehen. Geplant waren nicht nur Spieltische und Automaten, sondern auch ein 500-Zimmer-Hotel, ein Unterhaltungszentrum, Restaurants, Veranstaltungsräume und zahlreiche Freizeitangebote. Doch all diese Pläne hängen von einer Sache ab: dem rechtlichen Status des Grundstücks. Denn das Zielgebiet in Ferry Point ist offiziell als Parkfläche ausgewiesen. Um dort bauen zu dürfen, hätte der sogenannte „Parkland“-Status aufgehoben werden müssen – genau das hat der Stadtrat nun mit 29 zu 9 Stimmen abgelehnt.
„Die Gemeinde hat sich klar und deutlich gegen dieses Projekt ausgesprochen – und wir haben zugehört,“ sagte ein Ratsmitglied nach der Abstimmung im New Yorker Stadtrat.
Der Widerstand war von Anfang an stark
Schon in der frühen Planungsphase regte sich massiver Widerstand in der Bevölkerung. Vor allem das Community Board 10 – ein Beratungsgremium für den Bezirk – sprach sich wiederholt und deutlich gegen das Vorhaben aus. Die Mitglieder verwiesen auf Lärm, Verkehrsprobleme und fehlende Rücksichtnahme auf die lokale Infrastruktur. Auch Umweltschützer protestierten. Sie fürchteten, dass wertvolle Grünflächen dauerhaft verloren gehen könnten.
Bally’s bemühte sich monatelang, mit gezielten Werbekampagnen und Gesprächsangeboten das Blatt zu wenden. Doch der Gegenwind blieb stark. Zwar konnte das Unternehmen im Juni kurzfristig einen Erfolg verbuchen, als das New Yorker Parlament auf Bundesstaatsebene einer sogenannten „Parkland-Alienation“ zustimmte – also der formellen Entwidmung des Parkstatus. Damit wäre der Weg grundsätzlich frei gewesen, um mit der Stadt über eine Umnutzung zu verhandeln. Doch ohne Rückhalt in der Bronx blieb diese Hoffnung nur von kurzer Dauer.
„Ohne die Zustimmung der Stadt ist das Projekt nicht genehmigungsfähig. Das ist das Aus für unsere Bewerbung,“ ließ Bally’s kurz nach der Entscheidung in einer Stellungnahme verlauten.
Das Rennen um die Casino-Lizenzen wird enger
Die Niederlage ist für Bally’s nicht nur ein Rückschlag auf lokaler Ebene. Sie bedeutet auch, dass der Konzern im gesamten Rennen um eine der drei begehrten Casino-Lizenzen für Downstate New York nun schlechte Karten hat. Denn nur mit einem politisch tragfähigen Standort dürfen Bewerber offiziell bei der staatlichen Glücksspielkommission einreichen. Ohne Zustimmung des Stadtrats hat Bally’s kaum noch Chancen auf eine Lizenz.
Für die verbleibenden Bewerber steigen damit die Chancen. Darunter sind große Namen wie Hard Rock, das gemeinsam mit dem Milliardär Steve Cohen ein Casino nahe dem Citi Field in Queens plant. Auch Caesars Entertainment hat mit einem Konzept für den Times Square auf sich aufmerksam gemacht. Hinzu kommen bestehende Einrichtungen wie Resorts World in Queens oder das Empire City Casino in Yonkers, die ihre Anlagen erweitern wollen.
Die endgültige Entscheidung über die drei Lizenzen wird frühestens Ende 2025 erwartet. Bis dahin bleibt es spannend, welche Projekte die Politik und Bevölkerung überzeugen können.
Das gescheiterte Bally’s-Projekt zeigt, wie schwer es selbst für milliardenschwere Unternehmen ist, gegen den Willen der lokalen Bevölkerung zu planen. Ohne Rückhalt aus der Community ist in New York kein Großprojekt mehr zu machen – schon gar nicht, wenn es um so sensible Flächen wie öffentliche Parks geht. Die Bronx wird also vorerst kein Casino erhalten. Und Bally’s muss sich neue Optionen überlegen, wenn es weiterhin im hart umkämpften Glücksspielmarkt von New York mitmischen will.