Die FIFA hat für die kommende Fußball-Weltmeisterschaft 2026 ein neues digitales Ticket-System auf Blockchain-Basis eingeführt. Dieses System soll die Vergabe von Tickets für Fans effizienter und transparenter gestalten. Im Mittelpunkt stehen sogenannte „Right-to-Buy“-NFTs oder RTBs. Diese digitalen Tokens ermöglichen es Fans, ein Zeitfenster für den Kauf von Tickets zu reservieren. Allerdings ist die Teilnahme nur möglich, wenn das ausgewählte Team sich für die Weltmeisterschaft qualifiziert.
Das innovative System zielt darauf ab, den Ticketverkauf gerechter zu gestalten. Fans müssen nicht mehr auf langwierige Wartelisten hoffen, sondern können durch den Kauf eines RTB einen Anspruch auf Tickets erwerben. Sobald das Team, für das der RTB erworben wurde, sich qualifiziert, erhalten die Inhaber die Möglichkeit, ein Ticket zum Nennwert zu erwerben. Die Preise für diese digitalen Tokens variieren zwischen 299 und 999 US-Dollar, je nach Beliebtheit des Teams und der Spielphase.
Die Einführung von Blockchain im Ticketverkauf bietet zahlreiche Vorteile. Transaktionen werden auf einer unveränderbaren Plattform gespeichert, wodurch Manipulationen nahezu ausgeschlossen sind. Zudem können die NFTs auf einem offiziellen Marktplatz der FIFA gehandelt werden. Das bedeutet, dass Fans ihre Chancen auf Tickets weitergeben oder verkaufen können. Dieses Modell stellt gleichzeitig einen neuen digitalen Markt dar, der internationale Aufmerksamkeit erregt.
Blockchain Ticketverkauf FIFA unter Aufsicht
Die Schweizer Geldspielaufsicht Gespa hat eine vorläufige Untersuchung gegen die FIFA eingeleitet. Die Behörde prüft, ob der Verkauf von RTBs gegen schweizerische Glücksspielgesetze verstößt. Die Besonderheit liegt darin, dass der Erwerb der Tickets in gewisser Weise vom sportlichen Erfolg des Teams abhängt. Dies wirft die Frage auf, ob es sich dabei um eine Form von Glücksspiel handelt.
Die Gespa betont, dass bisher keine Vorwürfe erhoben wurden. Ziel sei es, die rechtlichen Rahmenbedingungen zu klären und mögliche Risiken für Verbraucher zu identifizieren.
Experten sehen in der Blockchain-Technologie ein großes Potenzial, gleichzeitig aber auch regulatorische Herausforderungen. Die FIFA muss nun beweisen, dass das System transparent und fair funktioniert.
Die FIFA verteidigt ihr System und verweist auf die Vorteile der Blockchain-Technologie. Durch die RTBs sollen insbesondere echte Fans bevorzugt werden und der Schwarzmarkt für Tickets reduziert werden. Das Modell wurde bereits für das WM-Finale 2024 getestet und soll nun in größerem Umfang für die WM 2026 eingesetzt werden. Einige Tokens wie „Right to Final: England“ waren innerhalb kurzer Zeit ausverkauft, was die hohe Nachfrage unterstreicht.
Chancen und Risiken des Blockchain Ticketverkaufs FIFA
Das neue Modell eröffnet Chancen für Fans und die Organisation gleichermaßen. Fans erhalten einen klar definierten Zugang zu Tickets und können diese untereinander handeln. Für die FIFA bedeutet dies, dass die Verteilung von Tickets besser kontrolliert werden kann und die Einnahmen durch digitale Zusatzprodukte steigen.
Allerdings bestehen Risiken. Sollte die Behörde RTBs als Glücksspiel einstufen, könnte dies rechtliche Konsequenzen für die FIFA und ähnliche Organisationen haben. Zudem sind nicht alle Fans mit dem Kauf von NFTs vertraut, was zu Barrieren führen könnte. Transparenz und Bildung sind daher entscheidend, damit das neue System akzeptiert wird.
Die FIFA und die Schweizer Aufsichtsbehörden stehen nun vor einer wichtigen Weichenstellung. Das Ergebnis der Untersuchung könnte weitreichende Auswirkungen auf zukünftige Ticketverkäufe im Sport haben. Gleichzeitig zeigt das Modell, dass Blockchain-Technologie im Sport zunehmend Einzug hält und innovative Ansätze möglich macht.
Insgesamt bleibt das Thema spannend. Die Kombination aus Blockchain-Technologie, digitalen NFTs und klassischen Tickets ist ein Schritt in die Zukunft des Fan-Erlebnisses. Ob dieses System langfristig erfolgreich ist, hängt von der rechtlichen Bewertung und der Akzeptanz durch die Fans ab.
